Pädagogische Idee

Arbeit an einem Werkstück, Produktionsschule „Gelbes Haus“ in Offenbach

Wesentlich und interessant bei der Arbeit an Holz ist, dass die Teilnehmer*innen – ob Kinder oder Erwachsene – ihre eigenen Fähigkeiten entdecken und entwickeln können. Fähigkeiten bezogen auf Handarbeit, Motorik und Kraft, Ausdauer und Begreifen von mechanischen und physikalischen Vorgängen.
Kinder arbeiten, wie Erwachsene auch, auf völlig verschiedene Arten: manche von Anfang an sehr genau, symmetrisch und sauber. Andere legen los und agieren sich richtig aus, der Schweiß läuft in Strömen. Einige müssen erst die Theorie, das Was und Warum begreifen. Andere verstehen durch praktisches Ausprobieren. Und es gibt alle Varianten dazwischen.

Es werden Erfahrungen mit den eigenen körperlichen Möglichkeiten, mit Dranbleiben, Konzentration und Zielstrebigkeit, Frust und Erfolg gemacht. Die „Produzent*innen“ sehen, wie lange es braucht und wieviel Arbeit es macht, eine Sache fertig zu stellen – ein guter Gegensatz zu den täglichen Erfahrungen mit elektronischen Abläufen, bei denen alles auf Knopfdruck funktioniert.

Als Endprodukt gibt es ein Stück, groß oder klein, das man betrachten, anfassen und gebrauchen kann. Dessen Zustandekommen begreifbar und in praktischen Schritten nachvollziehbar ist.
Dieses sinnlich-komplexe „Begreifen“ – ohne Produktionsdruck – ist wesentliches Ziel meiner pädagogischen Arbeit.